Hermanus
Am Montag nach Thomas Geburtstag machen wir uns auf eine weite Reise. Über 300 km liegen vor uns. Spannend: Die Adresse unseres Guesthouses in Sandbaai finden wir nicht auf dem Navi!
Modernes Abenteuer. So fahren wir entlang der Gardenroute über Heidelberg bis Swellendam. Pause! Wie wir feststellen sind wir in einem historisch bedeutsamen Ort gelandet. Am Ortseingang besuchen wir das Drostdy Museum. Die „Drostdy“ war bis 1846 unter englischer Regierung der Sitz des Magistrats. Hier gibts es kleine Gefängniszellen, Wohnzimmer und Wirtschafträume, Werkzeuge und Pferdewagen des Bürgemeisterhaushalts aus dem 19. Jahrhundert zu besichtigen. Zum Museum gehören mehrere Grundstücke mit Gebäuden, die vom Personal liebevoll erklärt werden. Nach dem Museum führte unser Weg direkt und zur richtigen Zeit zu einem kleinen Restaurant mit ausgesprochen schmackhaftem Essen. So war die halbe Strecke geschafft und die Expedition konnte weitergehen. Nach gefühlten 100 km verlassen wir die N2 nach Süden und fahren weiter durch endlose umgepflügte Felder auf denen ab und zu eine kleine Farm steht. Die Trockenheit ist fühlbar und sichtbar. Wir freuen uns mit den Einheimischen über plötzlich einsetzenden Regen und genießen auch dieses Gefühl. So kommen wir in den unerwartet großen Badeort Hermanus. Finden zum Glück auch bald die Touristeninfo mit einem freundlichen Mitarbeiter, der uns mit Stadtplan und Erläuterung den Weg zum Ziel erklärt. Hier begrüßt uns gleich an der Haustür eine sehr nette junge Eigentümerin des Hauses. Jetzt sind wir platt, mit einer Suite, zwei Doppelzimmern und einem großen Wohnbereich gehört uns jetzt für drei Tage die ganze obere Etage. So viel Platz und Komfort hatten wir noch nie. Doch was sollen die großen Wassereimer in jeder Dusche stehend bedeuten? „Sie befinden sich in der Wassersparregion am Kap. Bitte fangen Sie das Wasser beim Duschen auf. Wir können damit unseren Garten gießen. Gehen Sie sparsam mit Wasser um!“ So lauten in Englisch etwa die Hinweise an die Gäste. Der Abendhimmel ist düster und der Wind stark, also auf zur Erkundung des nahen Strandes. Oh, viele Felsen und Algen und 100 m entfernt erst die Brandung- also Ebbe. Was wir hier erfahren: Wir sind hier in der Whale Region Kap gelandet. Hier kann man zu bestimmten Jahreszeiten frei lebende Wale im Meer beobachten. Leider ist die Walhauptsichtsaison im Juni u. Juli, mal sehen vielleicht haben wir doch Glück. Außerdem soll es noch Pinguine geben.