Der schöne Abschluss des Tages: Zu zweit auf dem Kamel in den Sonnenuntergang auf den Dünen reiten. In der Stadt war am Nachmittag so ein Sandsturm, das wir dachten, die Kamele fallen aus. Nach 50 km gen Pakistan haben wir viele Kamelführer gefunden und dann die bestellten rausgesucht. Jacke, Brille, Mütze- man weiß ja nie was kommt. Aufsitzen, das Aufstehen des lieben Tieres schon ein erstes Abenteuer. Dann rhythmische Bewegung und schon geht’s los. Ähnlich wie Motorrad, nur anders. Einfach mal genial diese Langsamkeit zu erleben. In der Wüste gibt es keine Hektik. Der Sandsturm war auch wie weggeblasen. Heute früh war es stressig: Jaisalmer ist als Karawanenrastplatz entstanden und eine Stadt mit engen Gassen. Gehen sie links, so der Rat von Hemand, aber sag das mal den Mopeds, Tuk Tuk und zahllosen Kühen! Schöne alte Kaufmannshäuser, die alle lehr stehen. Indira Ghandi hat die alle enteignet, weil die Besitzer Steuern verweigert hatten. Jetzt sind sie staatlich und UNESCO Welterbe. Krass, auch hier schlafen viele auf der Straße und in Zelten aus Abfall. Kümmert keinen! Indische Mentalität haben wir noch nicht verstanden. Danach ging es auf einen großen sandigen Festplatz mit langen bestuhlten Tribünen. Das „Desert Festival“ findet genau jetzt von So bis Die statt. 29 000 Besucher und wir! Laute Lautsprecher! Alles auch in englischer Sprache. Musikzug in historischer Uniform. Tauziehen von 10 Indern aus dem ganzen Land gegen 10 Touristen aus aller Welt. Bei Männern und Frauen gewinnen immer die Ausländer: Mehr Masse! Dann Wettlauf der Frauen mit wassergefüllten Tonkrug auf dem Kopf: Hier können nur die Inderinnen gewinnen! Interessant war Kamel-Polo. Die Reiter schwingen große Hämmer und treiben damit den Ball ins Tor. Flotte Kamele. Leider bald abgebrochen, da der aufkommende Wind mit dem Sand auch den Ball vor sich her trieb.